Sie möchten Ihre Wohnung gegen einen Einbruch schützen?
Wir beantworten Ihre wichtigsten Fragen zu diesem Thema.
In diesem Artikel erfahren Sie:
Der Artikel richtet sich vor allem an Personen, die über eine Etagenwohnung verfügen.
Sollten Sie in einer Erdgeschosswohnung oder einem Einfamilienhaus wohnen, ist dieser Artikel für Sie ebenfalls wichtig, um sich gegen Einbrecher zu schützen. Ergänzend dazu sollten Sie sich jedoch auch noch darüber informieren, wie Sie Ihre Fenster und Terrassentür schützen können, da diese besonders häufig für Einbrüche genutzt werden.
Der Schlüsseldienst Dresden hat insgesamt 10 Tipps zusammengestellt, die Ihnen sehr gut dabei helfen, einen Einbruch zu verhindern.
Um eine Wohnungstür bestmöglich gegenüber Einbrechern zu schützen, sollte diese stets abgeschlossen sein.
Hierbei ist es egal, ob Sie gerade Zuhause sind oder Ihre Wohnung verlassen haben.
Diebe können Türen, die nicht abgeschlossen sind, innerhalb weniger Sekunden geräuschlos öffnen. Hierzu verwenden sie dünne Drähte oder Öffnungskarten.
Machen Sie es sich deshalbzur Gewohnungheit, die Tür von innen abzuschließen. Einbrecher könnten sonst Dinge (beispielsweise Ihren Laptop oder Autoschlüssel) aus Ihrem Flur entwenden, ohne, dass Sie es merken.
Grundsätzlich sollte die Eingangstür einer Wohnung eine Mindeststabilität aufweisen.
Türen, die sehr dünn (unter 4 cm) oder aus MDF (Spanplatte) sind, bieten beinahe keinen Schutz gegenüber einem Einbruch, da sie mit einem einfachen Tritt geöffnet werden können. Noch unsicherer sind Türen, die Einsätze aus Glas haben. Das Glas kann in den meisten Fällen beinahe geräuschlos aufgeschnitten werden.
Eingangstüren aus Holz erhalten Sie sowohl im Baumarkt, bei einem Zimmermannsbetrieb in Ihrer Nähe oder auch bequem online.
Wichtig ist, dass die Tür perfekt zum vorhandenen Türrahmen passt – denn hiervon hängt die Stabilität und damit der Schutz gegen einen Einbruch entscheidend ab.
Sollte auch Ihr Türrahmen einen instabilen Eindruck machen, sollten Sie diesen ebenfalls ersetzen.
Häufig kann man Türen direkt im Paket mit dem passenden Türrahmen erwerben.
Stabile Wohnungstüren aus Holz sind ab 200 Euro erhältlich, Zargen/Türrahmen ab 100 Euro.
Der Einbau ist in den meisten Fäll sehr einfach. Sollen Sie über Handwerksgrundkenntnisse verfügen, können Sie dies selbst erledigen. Wichtig ist vor allem, dass Sie die Maße Ihrer jetzigen Tür genau messen, sodass die neue Tür beim Einbau auch wirklich passt. Der Einbau einer neuen Wohnungstür kann auch durch einen Handwerker durchgeführt werden. Hierbei müssen Sie mit Einbaukosten von ca. 250 Euro rechnen.
Eine stabile und abgeschlossene Wohnungstür bietet eine gute Basis, um sich effektiv gegen einen Einbruch zu schützen.
Türen, die sich nicht durch einen einfachen Tritt öffnen lassen, werden bei Einbrüchen häufig mit einem Brecheisen geöffnet. Diese wird meist direkt in Höhe des Schlosses angesetzt. Es ist deshalb wichtig, dass der Türrahmen an dieser Stelle besonders stabil ist – andernfalls kann der Türriegel aus dem Rahmen ausgehebelt werden.
Tüv-geprüfte Sicherheitsschließbleche werden mit Dübeln durch den Türrahmen hindurch an mehreren Punkten im Mauerwerk verankert.
Die Kosten sind mit 50 Euro vergleichsweise gering und bieten einen guten Schutz gegen Einbruchsversuche mit einem Brecheisen.
Zusätzlich sollten Sie auch die Scharnierseite Ihrer Tür – das ist die Seite, auf der sich nicht das Schloss befindet, schützen. Einige Diebe versuchen die Tür genau hier aufzuhebeln, da Sie wissen, dass dort weniger Widerstand als auf dem Seite mit dem Schloss zu erwarten ist.
Die Stabilität kann durch den Einbau einer sogenannten Scharnierseitensicherung verbessert werden. Hierbei werden Metalleinsätze im Türrahmen verschraubt. Das dazu passende Gegenstück aus Metall wird im Türblatt verschraubt. Beim geschlossener Tür rasten beide Metallteil ineinander ein. Hierdurch wird die Stabilität der Scharnierseite verstärkt, sodass ein Einbrecher an deutlich mehr Stellen mit seinem Brecheisen einsetzten müsste, um die Tür öffnen zu können.
Eine Scharnierseitensicherung kostet ca. 20 Euro pro Stück.
Es empfiehlt sich der Einbau von 2 Stück.
Eine weitere beliebte Methode von Einbrechern ist es, den Türzylinder durchzubrechen.
Türzylinder sind so aufgebaut, dass sie in der Mitte ihren schwächsten Punkt haben. Sie werden sich nun bestimmt fragen, wie ein Einbrecher einen eingebauten Zylinder überhaupt auseinander brechen kann.
Zunächst muss der Schutzbeschlag entfernt werden. Anschließend liegen meist einige Millimeter des Türzylinders frei. Einbrecher setzen auf diese wenigen Millimeter ein sogenanntes Knackrohr auf. Das Knackrohr ist meist sehr lang, sodass man über die Hebelwirkung möglichst viel Kraft auf den Zylinder ausüben kann. Durch eine schnelle, ruckartige Bewegung gibt der Türzylinder an seiner schwächsten Stelle, der Mitte, nach und bricht. Anschließend kann man den Zylinder herausdrücken. Das Schloss kann nun mit einem Generalschlüssel ganz einfach geöffnet werden.
Türschutzbeschläge mit Zylinderschutz sind so aufgebaut, dass von außen keine Schrauben sichtbar sind. Der Schutzbeschlag wird durch Schrauben von der Türinnenseite aus gehalten.
Dies erschwert es erheblich, von außen an den Zylinder zu gelangen.
Die Schrauben und der Beschlag sind aus besondern hartem Material, sodass diese auch erheblicher Krafteinwirkung standhalten. Zudem ist der Bereich um den Zylindereingang durch Stahleinlagen geschützt. Der Zylinder ist somit von außen fast gar nicht sichtbar und noch viel wichtiger: er steht nicht nach außen über. Ein Knackrohr kann deshalb nicht erfolgreich eingesetzt werden, da hierfür keine Angriffspunkte existieren.
Gute Türschutzbeschläge mit Zylinderschutz kosten zwischen 70 und 120 Euro.
Sie haben nun bereits Ihre Tür und den Türrahmen verstärkt. Gegen einen Angriff mit einem Brecheisen ist Ihre Wohnungstür ebenfalls gut geschützt und auch mit einem Knackrohr haben es potentielle Einbrecher bei Ihnen sehr schwer.
Nun gilt es Ihre Tür gegen ein Aufbohren der Zylinderstifte zu schützen:
Bei den meisten Türschlössern gibt es eine sehr einfach Methode, um von außen in die Wohnung zu gelangen: Man setzt eine Bohrmaschine in der Mitte des Türzylinders an (dort, wo man den Türschlüssel in das Schloss steckt) und bohrt. Der Bohrer zerstört binnen weniger Sekunden die Zylinderstifte. Nachdem alle Zylinderstifte zerstört sind kann man das Schloss mit einem Spezialschlüssel öffnen. Auch Schlüsseldienste gehen bei verschlossenen Türen so vor.
Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen den Einbau einen Türzylinders mit Aufbohrschutz.
Türzylinder mit Aufbohrschutz sind so aufgebaut, dass sie über gehärtete Stahlstifte verfügen. Mit gewöhnlichen Bohrern ist es nicht möglich diese zu Durchbohren. Selbst erfahrene Schlüsseldienste benötigen mit Spezialbohrern bis zu 30 Minuten, um diese erfolgreich aufzubohren.
Da Einbrecher üblicherweise unentdeckt bleiben möchten, bieten Türzylinder mit Aufbohrschutz eine sehr gute Widerstandskraft und abschreckende Wirkung.
Die Preise liegen zwischen 40 und 100 Euro.
Die bisher beschriebenen Sicherheitsmaßnahmen bieten Ihnen einen guten Schutz gegenüber Einbrechern. Nur mit starkem Kraftaufwand und somit auch Lärm können diese überwunden werden. Im Normalfall schrecken Einbrecher davor zurück, da sie befürchten müssen entdeckt zu werden.
Dennoch kann es sich anbieten weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, beispielsweise dann, wenn sich in Ihrer Wohnung sehr wertvolle Gegenstände oder hohe Bargeldmengen befinden.
Panzerriegel bieten einen extrem hohen Schutz, da sie an der Innenseite quer zur Tür verbaut werden und im verschlossenen Zustand im Mauerwerk verankert sind. Somit ist es weder möglich die Tür aufzutreten, noch diese mit einem Brecheisen aufzuhebeln. Denkbar wäre lediglich, dass Einbrecher die Tür unterhalb des Riegels aufsägen und dann durch das entstandene Loch in die Wohnung gelangen.
Bei fachgerechtem Einbau haben Panzerriegel lediglich eine Schwachstelle: das Zylinderschloss. Das Zylinderschloss eines Panzerriegels ist genau so aufgebaut wie der Türzylinder Ihrer Wohnungstür. Somit weist es auch die gleichen Schwächen auf (siehe Tipp 6). Aus diesem Grund ist der Einbau eines Panzerriegels nur dann empfehlenswert, wenn der dazugehörige Türzylinder über einen Aufbohrschutz verfügt.
Vielleicht scheuen Sie aufgrund des Aufwandes oder der Kosten die Umsetzung der bisherigen 6 Tipps. Sollten Sie nur eine Umbaumaßnahme durchführen möchten, dann empfehlen wir Ihnen den Einbau eines Panzerriegels.
Panzerriegel kosten zwischen 200 und 300 Euro. Der Einbau kostet durchschnittlich 200 Euro.
Neben Panzerriegeln können auch kleine Zusatzschlösser einen erhöhten Schutz vor Einbrechern bieten.
Grundsätzlich dürfen Sie an Ihrer Wohnungstür Umbauten durchführen und Sicherheitstechnik einbauen. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Sie beim Auszug aus der Wohnung den ursprünglichen Zustand wiederherstellen.
Beim Wechsel eines Türzylinders ist dies binnen weniger Minuten möglich. Schwieriger bis unmöglich wird es jedoch bei allen anderen in diesem Artikel beschriebenen Umbaumaßnahmen. Schon beim Einbau eines Türbeschlages mit Zylinderschutz müssen üblicherweise Löcher in das Türblatt gebohrt werden. Beim Einbau eines Panzerriegels müssen zudem Befestigungen im Mauerwerk angebracht werden. In beiden Fällen bleiben beim Ausbau der Sicherheitsprodukte Löcher zurück - der ursprüngliche Zustand der Tür kann somit nicht wiederhergestellt werden. Dies führt dazu, dass Sie beim Auszug eine neue Tür kaufen und einbauen müssen.
Aus diesem Grund empfehlen wird Ihnen vor dem Einbau von Einbruchschutzartikeln mit Ihrem Vermieter zu sprechen. Holen Sie dabei dessen Zustimmung zu den Umbaumaßnahmen ein und klären Sie hierbei, ob die Einbruchschutzartikel beim Auszug eingebaut bleiben können oder ob ein Rückbau zwingend erforderlich ist.
Gleichzeitig sollten Sie die Anfrage dazu nutzen, sich danach zu erkundigen, ob der Vermieter sich an den Kosten des Umbaus beteiligt. Eine bestens geschützte Wohnungstür wirkt sich üblicherweise positiv auf den Wert einer Immobilie aus. Somit kann der Vermieter nach Ihrem Auszug vielleicht auch eine höhere Miete verlangen. Überzeugen Sie Ihren Vermieter davon.
Sollten Sie über das notwendige Werkzeug und ein solides Handwerkswissen verfügen, können Sie die meisten der in diesem Artikel beschriebenen Umbaumaßnahmen selbst durchführen. Die meisten Produkte verfügen über eine gute Einbauanleitung. Zudem findet man im Internet auch viele Videoanleitungen, die einem den Einbau erleichtern.
Trotz alledem legen wir es Ihnen ans Herz, die Montage von Sicherheitsprodukten durch einen Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Dies hat zwei Gründe:
Viele Vermieter stimmen einem Einbau (und möglicherweise einer Kostenbeteiligung) nur dann zu, wenn die Umbaumaßnahme durch Fachleute durchgeführt wird. Andererseits (und dies ist umso wichtiger) kann es sein, dass Ihre Versicherung (bzw. die Hausratsversicherung oder Einbruchschutzversicherung) sich weigern wird die entstandenen Schäden zu übernehmen, falls Sie feststellt, dass Umbauten an der Sicherheitstechnik nicht von einem Fachbetrieb durchgeführt wurden. Die Folgen eines Selbsteinbaus können also sehr negativ für Sie sein.
Der einfachste Weg besteht darin direkt beim Vermieter nachzufragen. Viele Vermieter und Hausverwaltungen verfügen über gute Kontakte zu lokalen Handwerken.
Vielleicht kennen Sie auch selbst einen Fachbetrieb mit dem Sie schon einmal positive Erfahrungen gemacht haben. Zudem bieten sowohl die Gelben Seiten als auch die örtliche Handwerkskammer einen guten Überblick. Sowohl Sicherheitsfachgeschäfte/Schlüsseldienst als auch Zimmerer werden Sie dort in ausreichend großer Anzahl finden.
Nachdem Sie einen passenden Fachmann gefunden haben holen Sie am besten ein schriftliches Angebot ein. Sollte Ihnen der vorgeschlagene Preis als zu hoch erscheinen, so holen Sie ruhig ein weiteres Angebot zum Vergleich ein.
Ganz wichtig: leisten Sie keine Vorauszahlungen und bestehen Sie auf dem Einbau der von Ihnen gewählten Wunschprodukte (einige Handwerker verweigern dies zunächst, da sie ihre eigenen Produkte verkaufen möchten).
Abschließend stellen Sie sich nun bestimmt die Frage, für welche Sicherheitsprodukte Sie sich am besten entscheiden sollten...
In der folgenden Übersicht finden Sie noch einmal die üblichen Preise der jeweiligen Sicherheitsprodukte auf einen Blick:
Wir empfehlen Ihnen beim Schutz Ihrer Wohnungstür auf hochwertige Markenartikel zu setzen. Diese sind im Normalfall nicht zu einem geringeren als in der Tabelle angegebenen Preis erhältlich.
Zu den genauen Produktmerkmalen können Sie sich auf der jeweiligen Herstellerseite informieren. Darüber möchten wir Ihnen empfehlen, sich Vergleichstests der Produkte sowie die Rezensionen/Bewertungen von Käufern dieser Artikel durchzulesen. Sie haben so die Möglichkeit, sowohl Schwachstellen als auch positives Feedback aus erster Hand zu erfahren.
Schlussendlich spielt es nicht unbedingt eine Rolle, ob sich beispielsweise ein Produkt von ABUS oder BASI wählen. Viel entscheidender ist die Wahl einer hohen Sicherheitsstufe und der fachgerechte Einbau – und natürlich, dass Sie Ihre Wohnungstür immer gut abschließen.
Wir hoffen Ihnen mit diesem Beitrag einen guten Überblick über die diversen Maßnahmen und Produkte zum Schutz Ihrer Wohnungstür gegeben zu haben.
Sie haben Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge? Wir freuen uns über Ihr Feedback.